ZDF-Moderatorin Hayali reagiert auf Kritik ihrer zu gro?en N?he zur deutschen Automatenwirtschaft
Posted on: 22/08/2018, 12:46h.
Last updated on: 22/08/2018, 02:37h.
Die Moderatorin des ZDF-Morgenmagazins, Dunja Hayali (44), ?u?ert sich via Social Media zur Debatte um ihre freiberuflichen T?tigkeiten für die Privatwirtschaft. Vorangegangen war ein Beitrag des Medienmagazins ?Zapp“, der insbesondere Hayalis Moderation des ?Gaming Summit“, des Kongresses der Deutschen Automatenwirtschaft, kritisiert hatte.
Nach einem Beitrag des Medienmagazins Zapp?sah sich die Moderatorin Dunja Hayali ?ffentlicher Kritik ausgesetzt. Ihre Moderationst?tigkeit beim gr??ten Kongress der deutschen Glücksspielbranche, dem ?Daw Summit“ am 14.Juni in Berlin, lie? Zweifel an ihrer journalistischen Unabh?ngigkeit aufkommen.
Die vom NDR produzierte Sendung Zapp blickt seit 2002 hinter die Kulissen der Medienwelt. Dass dabei auch der ?ffentlich-rechtliche Rundfunk und seine Protagonisten nicht geschont werden, musste nun auch die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali feststellen.
In einem gut siebenminütigen Beitrag setzte sich das Zapp-Team am 15.08. intensiv mit Hayalis freiberuflichen T?tigkeiten auseinander. Besonderes Augenmerk erlangte ihr Engagement für einen Kongress der Glücksspielbranche Mitte Juni am Brandenburger Tor in Berlin.
Moderation im Auftrag der Deutschen Automatenwirtschaft
Wie schon im Jahr zuvor war es Hayali, die das Publikum (Kartenpreis mit Frühbucherrabatt 240,-€) einen Tag lang durch das Programm des ?Daw Summit” mit über 30 Referenten, Podiumsdiskussionen und Vortr?gen führte.
Georg Stecker, Vorstandssprecher des Gastgeberverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) hatte sich bereits im Vorfeld auf die ?kritische und erfrischend heitere Moderation“ der 44-J?hrigen gefreut: Ihre T?tigkeit im Vorjahr sei ?ein Gewinn für alle Teilnehmer“ gewesen.
Lobbyismus? Harsche Kritik von Expertenseite
Im Zapp- Beitrag kam neben Hayali selbst, die in ihrer Moderationst?tigkeit für den DAW keinen Interessenkonflikt zu ihrer T?tigkeit als eines der prominentesten Gesichter des ZDF erkennen konnte, auch Prof. Volker Lilienthal, zu Wort.
Im Gegensatz zu Hayali konnte er in ihrem freiberuflichen Engagement keinen kritischen Journalismus ausmachen, im Gegenteil: Es handle sich hierbei um eine ?Dienstleistung im Auftrag der Automatenwirtschaft“, so der Professor für ?Praxis des Qualit?tsjournalismus“ an der Universit?t Hamburg.
Auch der Vorwurf, Lobby-Botschaften an die Gesellschaft zu senden und “Synergetische PR” zu betreiben, steht laut Lilienthal im Raum.
Meine erste Reaktion war: Das machst Du auf gar keinen Fall. Meine zweite Reaktion war: Das machst Du auf gar keinen Fall!
Wie Hayali bei ihrem Auftritt in Berlin bekannte, hatte auch sie im Vorfeld Zweifel, die Moderation zu übernehmen. Schlussendlich habe aber ihr Interesse gesiegt, die Branche auch kritisch zu hinterfragen.
Keinerlei Interessenkonflikt
Sie halte eine ?kritische Distanz“, sei stets unabh?ngig, kritisch und fair. Dementsprechend g?be es bei ihr keinen Unterschied, ob kritische Nachfragen im Namen der Beitragszahler oder der Automatenwirtschaft gestellt würden.
Dunja Hayali wurde 1974 als Tochter irakischer Christen in Datteln, NRW, geboren. Nach ihrem Studium an der Deutschen Sporthochschule K?ln mit dem Schwerpunkt ?Medien und Kommunikation“ arbeitete Hayali als Moderatorin von Sport- und Nachrichtensendungen, bevor sie 2007 die Moderation der ZDF heute-Nachrichten und die Co-Moderation des ZDF heute-journals neben Regierungssprecher Steffen Seibert übernahm. Seit 2010 ist Hayali Hauptmoderatorin des ZDF Morgenmagazins und betreibt seit Juli 2018 ihre eigene monatliche Talkshow unter dem Namen ?Dunja Hayali“.
Ab August 2018 wird Hayali zudem das aktuelle Sportstudio moderieren.
Gro?e Aufmerksamkeit erlangt Hayali immer wieder durch ihr klares Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, für das sie 2018 das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt.
ZDF: Trennung von Programm und Werbung ist gew?hrleistet
Auf Anfrage von Zapp lie? auch das ZDF verlauten, das freiberufliche Engagement von Moderatoren und freien Mitarbeitern stelle kein Problem dar. Zwar unterl?gen freie Mitarbeiter/innen grunds?tzlich keiner Genehmigungspflicht für die Ausübung anderweitiger T?tigkeiten, um eine Trennung von Programm und Werbung zu gew?hrleisten, habe man sich aber darauf verst?ndigt, dass solche T?tigkeiten von Moderatoren bzw. bildschirmpr?genden freien Mitarbeitern angezeigt würden.
Hierauf bezog sich dann auch Hayali in ihrem am 20. August auf Twitter und Facebook ver?ffentlichten Statement.
Hayali: ?Werde meine T?tigkeiten noch selbstkritischer prüfen“
In einem an ihre Follower gerichteten Post?zeigt sich Hayali zerknirscht: Die entstandene Diskussion habe ihr deutlich vor Augen geführt, welch hohe Ansprüche an sie gestellt würden. Durch die pure Aufz?hlung ihrer T?tigkeiten k?nne leicht der Eindruck von Befangenheit entstehen, diese Wirkung habe sie untersch?tzt.
Ihr sei bewusst, dass es Unterschiede zwischen ihrer freiberuflichen Arbeit als Journalistin für das ZDF und ihrer T?tigkeit für andere Auftraggeber gebe, weswegen sie ihre Engagements künftig noch selbstkritischer hinterfragen werde.
Laut eigener Angabe moderiert Hayali neben ihrer Arbeit für das ZDF durchschnittlich zwei Veranstaltungen im Monat. Oft seien diese Auftritte ehrenamtlich oder ihre Gage würde gespendet. Die Tr?gerin des Bundesverdienstkreuzes verwies überdies darauf, dass es sich nicht um Werbeauftritte handele.
Das Fazit der 44-J?hrigen: Sie bleibe in ihrer Arbeit, unabh?ngig vom Auftraggeber, ?kritisch, fair, unabh?ngig, neugierig und nachfragend“.
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