Globale Lottoaufsicht warnt vor Sportwetten-Sponsoring mit chinesischen Werbebotschaften

Posted on: 30/07/2020, 05:47h. 

Last updated on: 30/07/2020, 05:47h.

Die globale Lotto-Aufsichtsbeh?rde, Global Lottery Monitory System (GLMS), hat in einer neuen Studie die Auswirkungen von Sponsorenpartnerschaften zwischen Sport-Teams und Wettanbietern auf die Integrit?t des Sportes und der Wettbranche untersucht.

Trikots von Crystal Palace Saison 2019/20
Spieler der Premier League tragen chinesische Werbebotschaften auf ihren Trikots (Bild: Twitter/Crystal Palace/https://twitter.com/cpfcnews_/status/1169518944467611648)

Der Schwerpunkt der Studie, die letzte Woche ver?ffentlicht wurde [Seite auf Englisch], liegt auf den potenziellen Gefahren durch in Europa lizenzierte Wettanbieter, deren Werbebotschaften in asiatischen Sprachen verfasst werden.

Kanji-Zeichen auf Trikots

In der Premier League beispielsweise bef?nden sich auf den Trikots von sechs der zehn durch Glücksspielunternehmen gesponserten Mannschaften chinesische Schriftzeichen.

Ein Anbieter, der diese Taktik verwendete, sei ManBetX. Das Unternehmen, das laut Angaben auf seiner Website in Malta lizenziert ist, sponsert seit 2017 den britischen Top Club Crystal Palace und seit 2019 die Wolverhampton Wanderers.

Auf den Trikots der Spieler von Crystal Palace befinden sich seither beispielsweise die beiden chinesischen Schriftzeichen 万博. Wortw?rtlich bedeuten diese ?1.000 Wetten“.

Der Premier League Club Burnley hingegen wird von LoveBet gesponsert. Die Spieler tragen die Schriftzeichen 愛博 auf ihren Trikots, die den Namen des Buchmachers wiedergeben (die Liebe zum Wetten).

Beim frisch in die Premier League aufgestiegenen Club Aston Villa befindet sich der chinesische Aufdruck 冠亚 auf den Trikots. Der Vereinssponsor, das Wettunternehmen W88 bezeichnet die Spieler damit wortw?rtlich als ?die Champions von Asien“.

Da Glücksspiel und Sportwetten jedoch in China verboten seien, so die GLMS, k?nne die Verwendung chinesischer Schriftzeichen bei in Europa lizenzierten Glücksspielfirmen als illegale Werbung gewertet werden.

Aufgrund der genauen Wahl der Schriftart, der sogenannten ?Kurzzeichen“ zur Vereinfachung traditioneller Kanji-Zeichen, sei offensichtlich, dass die Werbung auf Sportfans aus Festlandchina abziele.

?hnlich verhalte es sich mit den Webseiten vieler Online-Casinos und Wettanbieter, die ihre gesamte Webseite zus?tzlich auf Sprachen zur Verfügung stellten, die vorwiegend in L?ndern gesprochen werden, in denen das Glücksspiel illegal sei. Viele bedienten sich der Sprachen Thai, Vietnamesisch und Koreanisch.

Imageschaden für den europ?ischen Sport?

Die GLMS warnt, dass die Verbindung zwischen europ?ischen Sportligen und Wettanbietern, die sich in der beschriebenen rechtlichen Grauzone bef?nden, eine Gefahr für die Integrit?t des Sportes darstellen k?nnte.

Der asiatische Wettmarkt sei aufgrund der mangelnden Regulierung deutlich anf?lliger für Wettbetrug und Spielmanipulation. Europ?ischen Teams k?nne daher vorgeworfen werden, dies durch das Sponsoring zu unterstützen.

Wettanbieter, die auf den asiatischen Markt abzielen, profitieren von Verbindungen mit respektierten Sportteams, um ihre Produkte zu legitimieren und Kunden in Asien zu gewinnen, wo sowohl der europ?ische Fu?ball als auch das Wetten überaus beliebt sind.

Sowohl die Sportteams als auch die in Europa zust?ndigen Glücksspielbeh?rden sollten daher ?u?erste Vorsicht walten lassen, so die GLMS.