Schweden: Die dunkle Seite der Sportwetten erreicht den Amateurfu?ball
Posted on: 03/04/2020, 10:55h.
Last updated on: 03/04/2020, 10:55h.
Der schwedische Amateurfu?ball erh?lt zurzeit ungewohnt viel Aufmerksamkeit von Buchmachern und Spielern. Wie die New York Times am Mittwoch berichtete, soll ein Fu?ballverein bedroht worden sein und sogar Todesdrohungen erhalten haben, nachdem ein Freundschaftsspiel ausgetragen worden war.
Hintergrund der Vorf?lle ist die Entscheidung der Beh?rden, dass die schwedischen Top-Ligen wegen der Ma?nahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus ihre Aktivit?ten zwar einstellen mussten, Freundschaftsspiele in den unteren Ligen ohne Publikum hingegen weiterhin stattfinden dürfen.
Doch dies scheint die Schattenwelt der Sportwetten-Szene anzuziehen. Einige vermutlich unseri?se Buchmacher sollen nach Angaben der New York Times [Seite auf Englisch] weltweit Quoten für Spiele angeboten haben, die von Mannschaften ausgetragen würden, die vorher g?nzlich unbekannt gewesen seien.
Alle gro?en Sportveranstaltungen werden derzeit abgesagt. Das bedeutet für Buchmacher und Spieler, dass nur wenige Optionen verbleiben. Neben Wetten auf Politik und Virtual Sports oder auf die Spiele der belarussischen Premier League, die trotz der Corona-Krise immer noch aktiv ist, ist die Auswahl begrenzt.
Zwar finden in den unteren Ligen noch einige Spiele statt, aber um Wettmanipulationen vorzubeugen, kann bei seri?sen Wettanbietern auf diese Spiele nicht gewettet werden.
Amateur-Fu?ballverein erh?lt Todesdrohungen
Am vergangenen Montag wurde das Spiel Skabersj? IF gegen V?stra Ingelstad IS der siebten Liga ausgetragen. Nach Angaben des Vereinsvorsitzenden von Skabersj? IF, Matthias Andersson, habe es per E-Mail und über die sozialen Netzwerke Anfragen aus D?nemark, England, Ungarn und Asien gegeben.
Die Personen, vermutlich Spieler, die auf die Begegnung wetten wollten, sollen um Informationen über die spielerischen Leistungen und den allgemeinen Trainingszustand der Spieler gebeten haben, um m?glicherweise Vorteile beim Platzieren von Wetten zu erzielen.
Die Fu?ballspieler h?tten sich anfangs noch über die ungewohnte Aufmerksamkeit gefreut, die Profile der Sportler und der Vereine in den sozialen Netzwerken seien pl?tzlich stark frequentiert gewesen. Allerdings h?tten sich die vermeintlichen Fans nach dem Spiel von einer anderen Seite gezeigt, kommentierte Andersson:
?Nach dem Spiel erhielten wir viele Drohungen, Morddrohungen, in denen sie sagten, sie wollten, dass wir alle an Covid-19 sterben sollen. Es ist verrückt.“
Der schwedische Fu?ballverband reagierte und bat die Amateurmannschaften, Freundschaftsspiele bei unerwünschter Aufmerksamkeit abzusagen. So war für Montag ein Freundschaftsspiel zwischen Eskilstuna FC und Nashulta GoIF geplant Diese Begegnung wurde jedoch abgesagt, nachdem Mitarbeiter beider Vereine kontaktiert worden waren.
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