Studie: Britische Kinder sehen weniger Glücksspiel-Werbung
Posted on: 13/05/2022, 12:38h.
Last updated on: 13/05/2022, 12:53h.
In Gro?britannien ist die Verbreitung von TV-Glücksspiel-Werbung unter Kindern in den vergangenen Jahren erheblich zurückgegangen. Das vermeldete die britische Werbeaufsicht Advertising Standards Authority (ASA) am Donnerstag.
Der neuen ASA-Studie TV Ad Exposure Report [Seite auf Englisch] zufolge sei die TV-Ausstrahlung der Glücksspiel-Werbung an unter 16-J?hrige in den letzten zw?lf Jahren um ein Viertel gesunken. Demnach seien die Kinder und Jugendlichen w?chentlich durchschnittlich 2,2 Werbespots im Fernsehen ausgesetzt gewesen.
Im Jahr 2010 habe die Anzahl noch bei 3,0 Werbeclips gelegen. Gegenüber dem Allzeithoch der Glücksspiel-Werbung sei sogar ein noch st?rkerer Rückgang zu vermelden.
Die ASA erkl?rt:
Die Exposition von 2,2 Glücksspiel-Anzeigen pro Woche im Jahr 2021 stellt den niedrigsten Wert in dem erfassten 12-Jahres-Zeitraum dar und ist nur halb so hoch wie der H?chstwert von 4,4 Glücksspiel-Anzeigen pro Woche im Jahr 2013.
Auch im Vergleich zu den Sehgewohnheiten der Erwachsenen habe die Exposition durch die Werbung für Sportwetten und Online-Casinos nachgelassen. Seien junge TV-Konsumenten 2010 noch mit 36 % der von Vollj?hrigen gesehenen Glücksspiel-Werbung konfrontiert worden, habe sich dieser Anteil 2021 auf 15,4 % reduziert.
Geringerer TV-Konsum für Rückgang verantwortlich
Laut ASA sei der signifikante Rückgang nicht zwangsl?ufig auf eine generelle Reduzierung der Werbung der Glücksspiel-Anbieter zurückzuführen. Vielmehr sei der TV-Konsum der jungen Zielgruppe generell gesunken.
So h?tten die unter 16-J?hrigen im Jahr 2010 pro Woche noch durchschnittlich 17,6 Stunden linear ferngesehen. 2021 habe dieser Wert aufgrund von Streaming-Diensten und gestiegenem Online-Konsum bei nur noch 5,5 Stunden gelegen. Das entspreche einem Rückgang von über zwei Dritteln.
Der Konsum von Werbespots sei in dem Zeitraum in ?hnlichem Ma?e gesunken. Hier verzeichnete die Werbeaufsicht einen Rückgang in H?he von 63,5 %. Dieser sei erheblich st?rker als bei Erwachsenen ausgepr?gt, die in dem Zeitraum nur 16,9 % weniger TV-Werbespots ausgesetzt gewesen seien.
Bei der Werbung für alkoholische Getr?nke ermittelte die ASA einen noch st?rkeren Rückgang. Diese sei von 3,2 Anzeigen im Jahr 2010 auf nur noch 0,8 Anzeigen im vergangenen Jahr gesunken.
Nach Angaben der ASA gebe es deutliche regionale Unterschiede bei der H?ufigkeit von Werbung, die Kinder zu sehen bek?men. So s?hen junge Menschen in England generell am wenigsten TV-Werbung.
Bei den Glücksspiel-Spots hingegen liege England mit 2,1 Clips im Durchschnitt. Erheblich niedriger sei die Exposition in Nordirland. Dort habe die AGA lediglich 1,4 Clips in der Woche registriert. Demgegenüber rangiere Wales weit über dem britischen Durchschnitt. Im Westen Gro?britanniens seien 3,2 an Kinder gesendete Spots verzeichnet worden.
Spielerschutz-Organisationen fordern weitere Anstrengungen
Aus Sicht der Spielerschutz-Organisation GambleAware sind die nun pr?sentierten Ergebnisse nicht ausreichend, um den Jugendschutz zu gew?hren. So erkl?rte deren CEO Zo? Osmond, dass es noch ein ?weiter Weg“ sei, bis Kinder und Jugendliche nachhaltig vor Glücksspiel-Werbung geschützt seien.
Osmond betonte in einem Statement:
Es ist zwar ermutigend, dass die Zahl der von Kindern gesehenen Glücksspiel-Werbung zurückgegangen ist, aber es muss noch viel mehr getan werden, um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche dieser Art von Werbung ausgesetzt sind.
Die Werbe-Exposition der Kinder sei insgesamt st?rker gesunken als im Glücksspiel-Bereich. Dies bedeute, dass die Werbespots zunehmend in einem Umfeld ausgestrahlt würden, in welchem Kinder vor dem Fernseher s??en. Das müsse sich ?ndern, fordert die GambleAware-Vorsitzende.
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