Corona und Regulierung: Automatenwirtschaft spricht von hohen Umsatzeinbu?en
Posted on: 09/11/2021, 01:34h.
Last updated on: 09/11/2021, 01:34h.
Der Branchenverband Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) rechnet für das Jahr 2021 mit einem Umsatzrückgang von rund 50 % im Vergleich zu 2019. Dies gab DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker der WirtschaftsWoche gegenüber an. Ursache für den drastischen Rückgang seien neben den Coronabeschr?nkungen vor allem die versch?rften Gesetzesregelungen für Spielhallen in mehreren Bundesl?ndern.
Jeder dritte Spielautomat abgebaut
Laut Interessenvertreter Stecker rechne die Branche mit einem Umsatz von rund 3 Mrd. Euro für das Jahr 2021. Dies bedeute einen massiven Rückgang im Vergleich zu 2019. Im Vor-Corona-Jahr seien mit dem Automatenspiel noch 6,1 Mrd. Euro generiert worden.
Neben den Folgen der Coronabeschr?nkungen seien insbesondere versch?rfte Regulierungsauflagen für den Gesch?ftseinbruch verantwortlich. Der neue Glücksspielstaatsvertrag und die zugeh?rigen Umsetzungsgesetze h?tten zu einem quantitativen Abbau von Spielger?ten geführt. Dieser k?nne auf rund 30 % aller Automaten in Deutschland beziffert werden.
Im Gespr?ch mit der WirtschaftsWoche?kritisiert der DAW-Sprecher die gesetzlichen Regelungen:
Gerade in Stadtstaaten wie Berlin oder Hamburg, aber auch in Baden-Württemberg gelten inzwischen so strikte Abstandsregelungen zwischen zwei Spielhallen, dass ein wirtschaftlicher Betrieb für seri?se Unternehmen nahezu unm?glich geworden ist. Das dient nicht dem Spielerschutz, sondern leistet vor allem illegalen Angeboten Vorschub.
Automatenwirtschaft gibt nicht auf
In Sachsen bemüht sich der Verband derweil weiterhin darum, ?hnliche Entwicklungen abzuwenden. So machte Sprecher Stecker in der vergangenen Woche die Positionen der Branche bei einer Anh?rung des Ausschusses für Inneres und Sport des S?chsischen Landtags deutlich.
Bei den Beratungen zum f?lligen Umsetzungsgesetz des Glücksspielstaatsvertrages forderte der Verbandsvertreter einmal mehr, dass bei der Regulierung von Spielhallen ausschlie?lich qualitative anstelle quantitativer Kriterien angelegt werden sollten.
Im Fahrwasser des neuen Glücksspielstaatsvertrages haben diverse Bundesl?nder ihre Vorgaben für Spielhallen deutlich versch?rft. Profitierten Betreiber bis dato vielerorts von jahrelangen übergangsfristen zur Umsetzung von bereits beschlossenen Mindestabst?nden, machen die St?dte und Kommunen nun ernst. Die Folge sind Schlie?ungen von Betrieben, die in den Augen des Gesetzgebers zu dicht aneinander und/oder an Kinder- und Jugendeinrichtungen gelegen sind.
In Bezug auf die wirtschaftliche Zukunft der Branche zeigt sich der Branchenverband vorsichtig zuversichtlich. So sei davon auszugehen, dass die Corona-bedingten Ausf?lle im kommenden Jahr aufgeholt werden k?nnten. In Bezug auf die finanziellen Einbu?en infolge der Regulierung nehme man neue Wege in den Blick.
So sei unter anderem vorstellbar, das Gesch?ft der Automatenbetreiber durch die Kombination mit anderen legalen Glücksspiel-Angeboten zu st?rken. Denkbar sei beispielsweise, dass in Spielhallen künftig auch Lotterie-Produkte angeboten werden k?nnten.
Dass es sich bei diesem Ansatz um mehr als nur Zukunftsmusik handeln k?nnte, hatte Stecker bereits zuvor im Gespr?ch mit der Monatszeitung Beh?rden Spiegel angedeutet. Hier hatte der Branchenvertreter den ?engen Kontakt“ und den ?au?erordentlich guten und vertrauensvollen Austausch“ mit den staatlichen Glücksspiel-Anbietern gelobt.
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