Bieterkampf um Crown Resorts Casinos: Blackstone vs. The Star

Posted on: 11/05/2021, 03:23h. 

Last updated on: 12/05/2021, 12:05h.

Crown Resorts hat am Montag in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekanntgegeben, ein unverbindliches 12 Mrd. AUD (7,74 Mrd. Euro) schweres Fusions-Angebot vom Glücksspiel-Giganten The Star Entertainment Group Limited erhalten zu haben. Doch nun sei Medienberichten zufolge auch das New Yorker Investment-Unternehmen Blackstone im Kampf um Crown Resorts in den Bieterring gestiegen.

Crown Casino, H?ndeschütteln
The Star Group und Blackstone im Bieterkampf um Crown Resorts Casinos. (Bild: pixabay.com, Crown Resorts, casino.org)

Laut der Pressemitteilung sehe der Fusionsvorschlag einen Tausch von 2,68 Star-Aktien für jede Crown-Aktie vor. Den Crown-Aktion?ren sei zudem auch ein Alternativ-Angebot unterbreitet worden, das 12,50 AUD in bar pro Aktie vorsehe. Dieses Angebot sei allerdings auf 25 % aller Crown-Anteile begrenzt.

In diesem Falle k?nnte eine Fusion dazu führen, dass Crown-Aktion?re 59 % der kombinierten Unternehmensgruppe bes??en. Die Star-Investoren verfügten über den Rest.

Der Vorschlag von The Stars stellt das Angebot der Private-Equity-Firma Blackstone in den Schatten. Der Buyout-Riese erh?hte am Wochenende sein vorheriges Gebot von 11,85 AUD auf 12,35 AUD und bewertete Crown mit rund 8,4 Mrd. AUD.

Sowohl das Angebot von The Star als auch von Blackstone ist h?her als der Aktienkurs von Crown seit Anfang 2020. Dieser begann zu sinken, als die COVID-19-Pandemie den Globus erfasste und viele Branchen erschütterte, darunter auch das terrestrische Glücksspiel. Für Negativ-Schlagzeilen sorgte zudem der Bergin-Bericht, der mutma?liche Verbindungen Crowns zu organisierter Kriminalit?t und Geldw?sche aufdeckte.

In einer Erkl?rung teilte das Management von Crown Resorts mit, dass noch keine Entscheidung getroffen worden sei. Es solle nun ein Bewertungsprozess eingeleitet werden, in den die Investoren und die Regulierungsbeh?rden einbezogen werden sollen.

Der CEO von The Star, Matt Bekier, forderte die Aktion?re von Crown Resorts sowie James Packer dazu auf, seinen Fusionsvorschlag in H?he von 12 Mrd. AUD anzunehmen:

Unsere Botschaft an CPH [Packers Privatunternehmen] ist dieselbe wie an alle Crown-Aktion?re. Wir haben hier ein überzeugenderes Angebot, um sowohl kurzfristigen als auch langfristigen Wert zu schaffen.

Warum das Angebot von Star Entertainment attraktiver sein k?nnte

Crown Resorts geh?rt zu den gr??ten Casino-Betreibern der Welt. Branchenexperten gehen davon aus, dass der Umsatz von Crown in den kommenden Monaten bis Juni 2023 um ein Vielfaches h?her liegen werde als jene der Casinos in Macau, berichtet Bloomberg.

Dennoch sehe sich Crown mit einer Reihe von Problemen konfrontiert. So seien die Lizenzen in drei Bundesstaaten Australiens in Gefahr. Diese Situation k?nne sich erst entspannen, wenn die Aufsichtsbeh?rden davon überzeugt würden, dass das Unternehmen regelkonform agiere.

Dies dürfte Blackstone jedoch vor eine Herausforderung stellen. Um erfolgreich bei einer übernahme zu sein, müsse nicht nur die Zinsrechnung für die Fremdfinanzierung des Barangebots bezahlt werden.

Es müsse auch gew?hrleistet werden, das Unternehmen zu einem noch h?heren Eigenkapitalwert weiterzuverkaufen oder genügend Bargeld aus Dividenden und Verk?ufen von Verm?genswerten zu extrahieren.

Die Situation von The Star dürfte einfacher sein. Das Angebot enth?lt eine optionale Bargeldkomponente, die auf 25 % begrenzt ist. Ein aktienbasierter Deal k?nnte dem Unternehmen den prognostizierten Aufw?rtstrend nach der Corona-Pandemie bringen.

Für The Star k?nnte der Deal mit einem weitaus gr??eren Unternehmen wie Crown Resorts einige Risiken mit sich bringen, denn er k?nnte den Wert der eigenen Aktien zun?chst verringern.

Dennoch dürften die Vorteile hier überwiegen, denn nach erfolgreicher Abwicklung der Fusion dürfte sich die kombinierte Gruppe zu einem Glücksspiel-Giganten mit Standorten in den vier gr??ten australischen Bundesstaaten entwickeln.

Dies sei am Ende auch für die Aktion?re von Vorteil. Nach Meinung der Finanzexperten von Bloomberg w?re dies nach einem Deal mit Blackstone deutlich schwieriger.